Bike & Walk – Ortsbegehung Barrierefreiheit
Bei der Ortsbegehung mit Frau Dipl.-Ing. (FH) Susanne Moog, freiberuflich tätig für die Bayerische Architektenkammer und Projektleiter Erhard Passauer sowie Nico Hirsemann, Mobilitätsmanager in unserer Gemeinde, gab es erste Ergebnisse zum Schwerpunkt Barrierefreiheit in unserer Gemeinde. Generell wurde vermerkt, dass einzelne Maßnahmen wie z. B. ein Blindenleitsystem, wenig effektiv sind, wenn nicht ein Gesamtkonzept vorliegt. Nur dann können sich Menschen mit Beeinträchtigung frei im öffentlichen Verkehrsraum bewegen. Denkbar und sinnvoll wäre dies insbesondere entlang der Staatsstraße im Ortszentrum von Feldkirchen. Die Straßenlast liegt jedoch beim Straßenbauamt Rosenheim und daher müsste hier ein Maßnahmenpaket mit Anregungen aus der Gemeinde umgesetzt werden.
In Westerham wurde der Bereich im Rahmen der Straßensanierung zwischen KiWest und Abzweigung Aiblinger Straße bereits barrierefrei ausgebaut. Diese Sanierung fiel in die Zuständigkeit des Landkreises, weil es sich um eine Kreisstraße handelt. Daher können seitens der Kommune auch im weiteren Straßenverlauf keine entsprechenden Maßnahmen weiter geplant werden.
Ergebnisse Begehung:
- Feldkirchen: Zwischen der Alten Post und der Kirche wurden die in den Gehweg eingelassenen Platten positiv bewertet. Die noch fehlenden Bereiche sollten ergänzt werden. Außerdem sollten Stolperstellen, z. B. Kanaldeckel, im Niveau angeglichen werden.
- Feldkirchen: Die geprüften Gebäude Alte Post und katholische Kirche sind beide nicht barrierefrei. Hier sollten Lösungsansätze geprüft werden.
- Feldkirchen: Der Fahrplan an der Bushaltestelle beim Haus Vitalis Feldkirchen ist u. a. wegen der zu kleinen Schrift für Menschen mit Sehbeeinträchtigung nicht lesbar. Dieser sollte in barrierefreier Form im Bushäuschen angebracht werden. Zusätzlich sollten die Bänke mit Armlehnen für ältere Menschen ausgestattet werden.
- Großhöhenrain: Im Bereich der Kirche sollte wegen des großen Verkehrsaufkommens die Möglichkeit des Einbringens von Querungshilfen (evtl. Zebrastreifen) rechtlich geprüft werden. Die Maßnahmen müssten vom zuständigen Landratsamt veranlasst werden.
- Großhöhenrain: Die vorhandene Rampe bei der Kirche entspricht nicht den Vorgaben für barrierefreie Verkehrswege (max. 6 %). Auch hier wurde das Gebäude als nicht barrierefrei eingestuft.
- Feldolling: Vom Parkplatz aus ist wegen des steilen Geländes ein barrierefreier Zugang zum Bahnhaltepunkt nicht möglich (Redaktionelle Anmerkung: es könnte ggf. geprüft werden, ob an der Feldkirchnerstraße die Errichtung eines Behindertenparkplatzes möglich ist). Es sollte aber eine geeignete Beschilderung angebracht werden.
- Vagen: An der Hauptstraße sind trotz des starken Verkehrsaufkommens und der oft hohen Geschwindigkeit keine eigenen Verkehrsräume für Fußgänger und Radfahrer vorhanden, obwohl dieser Bereich sehr häufig genutzt wird (z. B. auch Mütter mit Kinderwagen).
- Vagen: Ein weiteres Problem stellt die Einmündung von der Neuburgstraße dar. Hier ist wegen des vorhandenen Fahrbahnbelags keine Abgrenzung von der Straße zum Fußgängerbereich erkennbar. Hier sollte eine klare Abgrenzung, ggf. durch eine Bepflanzung stattfinden. Zusätzlich sollten Parkflächenmarkierungen angebracht werden, um unkoordiniertes Parken zu verhindern.
- Vagen: Das Unterstellhäuschen an der Einmündung Neuburgstraße zur Hauptstraße stellt eine Sichtbeeinträchtigung dar. Dies könnte umgestaltet, an eine andere Stelle versetzt oder entfernt werden.
- Vagen: Ein weiteres Problem stellt das kaum erkennbare Bushalteschild des RVO an der Pizzeria dar. Zusätzlich sollte ein Wartebereich sichtbar gekennzeichnet werden.
- Vagen: Eine weitere Anregung kam aus dem Bereich der vor Ort anwesenden Schulweglotsen: Verlegung der Querungshilfe in der Neuburgstraße weiter Richtung Ortsmitte wegen des Straßenverlaufs mit unübersichtlicher Kurve.
Im Anschluss sollen hieraus konkrete Handlungsvorschläge zur Prüfung und weiteren Planung der Bauabteilung vorgelegt und gemeinsam besprochen werden.